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Elektrofahrzeuge im Spannungsfeld von Preisstrategien und Käuferinteressen

Veröffentlicht am 10.10.2024
Preissenkungen bei Elektroautos erregen weniger Aufmerksamkeit als erwartet. Eine Studie der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) zeigt, dass nur 33 % der Pkw-Halter dadurch ihr Interesse an E-Mobilität steigern. Die Mehrheit bleibt skeptisch, bevorzugt traditionelle Antriebe und hegt Bedenken zur Batterieentsorgung. Gleichzeitig sinken die Restwerte von Fahrzeugen aller Antriebsarten. Im komplexen Beziehungsgeflecht aus Kosten, technologischem Fortschritt und Umweltaspekten bleibt die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen eine Herausforderung.
 

Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat erneut auf die Herausforderungen der Elektromobilität hingewiesen. Trotz Preissenkungen bleiben Elektrofahrzeuge im Vergleich zu ihren Verbrenner-Kollegen weniger attraktiv für Käufer. Die Studie beleuchtet das zögerliche Käuferverhalten und das Misstrauen gegenüber der Entsorgung von E-Auto-Batterien. Einblicke in die Restwertentwicklung von Fahrzeugen runden das Bild ab.


Geringe Wirkung von Preissenkungen auf das Käuferinteresse

Elektroautos gelten als zukunftsweisend, doch die Begeisterung der potenziellen Käufer hält sich in Grenzen. Preissenkungen und Sonderaktionen der Automobilhersteller zielen darauf ab, das Interesse an Elektrofahrzeugen zu steigern. Laut der DAT-Studie konnte jedoch lediglich ein Drittel der Pkw-Halter ernsthaftes Interesse an einem Umstieg entwickeln. Die überwiegende Mehrheit der Befragten blieb unbeeindruckt, was auf tief verwurzelte Vorlieben und Bedenken schließen lässt.

Vorherrschende Präferenz für konventionelle Antriebe

Eine weitere Schwierigkeit für den Elektrofahrzeugmarkt ist die anhaltende Präferenz für Verbrennungsmotoren. Laut DAT planen 42 % der Befragten, einen Benziner zu kaufen, gefolgt von Dieselfahrzeugen mit 19 %. Elektrofahrzeuge sind zwar im Gespräch, aber nur 15 % ziehen ein rein batterieelektrisches Auto in Betracht, während 17 % sich für einen Plug-in-Hybrid entscheiden würden. Voll- oder Mild-Hybride finden sogar noch weniger Käuferschichten.

Bedenken zur Entsorgung von E-Auto-Batterien

Die Unsicherheit über die Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen stellt eine bedeutende Barriere dar. Besonders die Entsorgung von Fahrzeugbatterien wird von 74 % der Befragten kritisch gesehen. Die Angst, dass Endverbraucher zusätzliche Kosten für die Entsorgung über Kfz-Versicherung oder Steuer tragen müssen, ist weit verbreitet. Dieses Problemfeld bedarf einer klaren Kommunikation und umweltfreundlicher Lösungen, um das Vertrauen zu stärken.

Sinkende Restwerte bei allen Antriebsarten – eine Herausforderung

Die wirtschaftliche Überlegung spielt beim Autokauf eine wesentliche Rolle. Die DAT-Analyse der Restwerte von Fahrzeugen unterschiedlicher Antriebsarten zeigt, dass alle Klassen betroffen sind. Benziner zeigten im August 2024 einen Restwert von 62,8 %, Diesel lagen bei 60,8 % und Elektroautos sogar nur bei 50,8 %. Dies stellt potenzielle Käufer vor die Frage, ob sich die Investition in ein teureres Elektroauto lohnt. Hier sind umfassende Aufklärung und Optimierung der Herstellungs- sowie Lebenszykluskosten notwendig.


Fazit und Ausblick

Die Elektromobilität steht im Kreuzfeuer wirtschaftlicher und ökologischer Faktoren. Die Preissenkungseffekte bei Elektrofahrzeugen sind begrenzt, was auf bestehende Präferenzen und Bedenken der Konsumenten hindeutet. Hier gilt es, langfristige Strategien zur Minderung von Bedenken und zur Verbesserung der Kosteneffizienz zu entwickeln. Lösungsstrategien könnten die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die Verbesserung der Ladeinfrastruktur und transparente Information über Batterietechnologien umfassen. Hersteller, Händler und Werkstätten müssen im Dialog bleiben, um den Umschwung zur Elektromobilität erfolgreich zu gestalten. HARC / DAT

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