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MAHLE setzt auf Elektrifizierung und Thermomanagement

Veröffentlicht am 05.05.2023

Zulieferer MAHLE passt sich weiter den Veränderungen in der Branche an. Die Fokussierung liegt nun auf Elektrifizierung, Thermomanagement und Komponenten für umweltfreundliche Verbrennungsmotoren, um die Unternehmensstrategie MAHLE 2030+ zu verwirklichen. Der Konzern erwartet ein Umsatzpotenzial, das beim Verkauf von Elektroautos dreimal höher ist als bei Fahrzeugen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren.


„Wir werden mit einer Vielzahl innovativer, hocheffizienter Produkte für die E-Mobilität und unserer ausgereiften Systemkompetenz im Thermomanagement Wachstumschancen nutzen“, sagte CEO Arnd Franz bei der Bilanzvorlage am Dienstag in Stuttgart.

Im Jahr 2022 konnte das Unternehmen einen Anstieg seines Umsatzes um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro verzeichnen und erzielte ein positives operatives Ergebnis.

„2022 war für MAHLE ein außerordentlich gutes Auftragsjahr. Wir werden den Rückenwind mitnehmen und den Aufschwung fortsetzen“, sagte Franz.

MAHLE – Umsatzwachstum für das laufende Jahr erwartet

MAHLE erwartet im aktuellen Jahr ein weiteres Umsatzwachstum und eine höhere Rentabilität. Im Jahr 2022 hat das Unternehmen Aufträge im Wert von über 11 Milliarden Euro erhalten, wovon etwa die Hälfte auf Produkte entfällt, die unabhängig vom Verbrennungsmotor sind. Die Geschäftsbereiche Thermomanagement (+16 Prozent) sowie Elektronik und Mechatronik (+13 Prozent) – beide von besonderer Bedeutung für die E-Mobilität – verzeichneten das stärkste Umsatzwachstum. Auch die Geschäftsbereiche, die mit dem Verbrennungsmotor zusammenhängen, sowie das Ersatzteil- und Zubehörgeschäft wuchsen zweistellig.

MAHLE führt ein Programm durch, das die Ertragskraft und Liquidität des Unternehmens verbessern soll. Zudem soll die Effizienz in allen Funktionsbereichen gesteigert werden.

„Bis 2025 wollen wir wieder in der Erfolgsspur sein. Ertrag geht vor Umsatz. Und wir müssen deutlich schneller werden beim Kostenmanagement“, gab Franz, der seit November 2022 MAHLE CEO ist, als Ziel vor.

Innovative Produkte für die Elektromobilität

Im Jahr 2022 hatte der Automobilzulieferer MAHLE mit erheblichen Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Fracht zu kämpfen, die aufgrund der Krise auftraten, insbesondere in der ersten Jahreshälfte. Das Unternehmen reagierte darauf mit Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen und Preisanpassungen, um dem entgegenzuwirken. Im zweiten Halbjahr verbesserten sich Umsatz und operatives Ergebnis deutlich.

„Wir haben das erreicht, auch weil wir eng mit unseren Kunden und Lieferanten zusammengearbeitet haben, um die Mehrkosten fair zu verteilen“, sagte MAHLE CFO Markus Kapaun.
„Der Aufwärtstrend aus dem zweiten Halbjahr hat sich nach vorläufigen Zahlen auch im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres fortgesetzt. Das zeigt, dass wir mit dem Mix aus innovativen Produkten für die E-Mobilität und ausgereifter Kompetenz beim Verbrenner erfolgreich sind“, ergänzte Franz.

Obwohl im ersten Halbjahr des Vorjahres ein EBIT-Verlust verbucht wurde, führten Verbesserungen im Ertrag im dritten und vierten Quartal zu einem positiven operativen Ergebnis, welches jedoch mit 60 Millionen Euro geringer als im Vorjahr war. Die massiven krisenbedingten Mehrkosten von 800 Millionen Euro konnten nicht vollständig kompensiert werden, was dazu führte, dass MAHLE im Jahr 2022 nach Finanzaufwand und Steuern einen Fehlbetrag von 332 Millionen Euro ausweist. Das Unternehmen strebt für 2023 jedoch eine Trendwende an und die Eigenkapitalquote lag bei 20,2 Prozent.

Der Konzern verfügt über eine solide finanzielle Grundlage für die strategische Neuausrichtung, da ihm feste Kreditlinien und flüssige Mittel in Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Ein Teil davon ist ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 300 Millionen Euro, das für die Entwicklung von emissionsfreien Fahrzeugtechnologien verwendet werden soll.

„MAHLE, hat eine stabile Finanzierungsperspektive. Wir können auf ein vielfältiges und ausgewogenes Finanzierungsportfolio zurückgreifen“, betonte Kapaun.

 

Umbau bei MAHLE mit modernster Technologie

MAHLE setzt die Transformation konsequent mit moderner Technologie fort. Das Unternehmen investiert 5,4 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung, wobei ein großer Teil in die neuen Strategiefelder fließt. Die Elektrifizierung ist hierbei ein Schwerpunkt, da 70 Prozent der fast 400 neu angemeldeten Patente sich auf diesen Bereich beziehen.

MAHLE konzentriert sich in seiner Elektrifizierungsstrategie auf elektrische Antriebe und intelligentes Laden. Dabei hat der Konzern insbesondere mit zwei neuen E-Motoren großen Erfolg bei Kunden erzielt: Der SCT E-Motor ist der erste elektrische Traktionsmotor am Markt, der dauerhaft hohe Leistung bringt und somit besonders für Nutzfahrzeuge interessant ist. Der MCT E-Motor benötigt keine Seltenen Erden und arbeitet effizient und verschleißfrei. MAHLE hat auch mit chargeBIG eine erprobte Ladelösung für Parkplätze auf dem Markt und arbeitet mit Siemens an kabellosem Laden.

MAHLE gehört zu den größten Anbietern von hocheffizienten und modularen Thermomanagementsystemen für den Antrieb und Innenraumkomfort weltweit. Im Bereich Elektromobilität ist das Potenzial für das Thermomanagement deutlich höher als beim Verbrennungsmotor. Klimakompressoren spielen hierbei eine wichtige Rolle und die jüngste MAHLE-Entwicklung zählt mit einer Leistung von bis zu 18 Kilowatt zu den weltweit stärksten.

Der bisherige Auftragseingang für elektrische Klimakompressoren beläuft sich auf etwa 1,4 Milliarden Euro. Eines der Erfolgsprodukte des Unternehmens sind Batteriekühlplatten, die die schnelle Aufladung, hohe Reichweite und lange Lebensdauer empfindlicher Lithium-Ionen-Batterien gewährleisten. Ferner zählt MAHLE zu den weltweit führenden Anbietern innovativer Wärmepumpensysteme, die den Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen reduzieren und den Einsatz kleinerer, kostengünstigerer Batterien ermöglichen.

MAHLE legt Fokus auf Effizienzfortschritt

MAHLE bleibt als zuverlässiger Lieferant von Fahrzeug- und Motorenherstellern im Bereich klassischer Antriebe aktiv und unterstützt den Effizienzfortschritt mit modernsten Produkten. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung von grünen Verbrennern, die mit Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, um Marktanteile zu gewinnen.


„Unsere Kunden schätzen, dass wir im Rahmen unserer Strategie auch den Verbrenner weiter begleiten“, sagte Franz.

MAHLE geht neue Wege in der Gestaltung der Zukunft seiner Standorte durch den Transformationsdialog, der gemeinsam mit Mitarbeitern, Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften geführt wird. Das Unternehmen setzt geeignete Instrumente und Maßnahmen ein, um diesen Prozess zu unterstützen. Ende 2022 hatte das Unternehmen weltweit 71.947 Mitarbeiter. Quelle: MAHLE

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