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EURO 7 wird den Übergang zum emissionsfreien Fahren verlangsamen

Veröffentlicht am 18.11.2022

Der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) hat ernsthafte Bedenken gegen den am 9. November veröffentlichten Vorschlag der Europäischen Kommission für neue Schadstoffemissionsnormen für Pkw und Transporter (Euro 7) sowie Lkw und Busse (Euro VII). Siehe auch: EURO 7 Abgasnorm kaum umsetzbar


Neuer ‚Euro‘-Schadstoffemissionsvorschlag droht den Übergang zum emissionsfreien Verkehr zu verlangsamen

Mit den derzeitigen Euro 6/VI-Vorschriften verfügt die EU über die weltweit umfassendsten und strengsten Normen für Schadstoffemissionen. Dank modernster Fahrzeugtechnik sind die Abgasemissionen bereits auf einem kaum noch messbaren Niveau.

„Die Automobilindustrie nimmt ihre Aufgabe, die CO2- und Schadstoffemissionen zu reduzieren, sehr ernst. So haben wir im vergangenen Jahr einen sehr konstruktiven Vorschlag für eine neue Euro-7-Norm gemacht, die eine deutliche Reduzierung der Schadstoffe und damit eine Verbesserung der Luftqualität bringen würde. Leider ist der Umweltnutzen des Kommissionsvorschlags sehr begrenzt.“, erklärte Oliver Zipse, ACEA-Präsident und Vorstandsvorsitzender von BMW.

EURO 7 Vorschlag zu hart für Nutzfahrzeuge

Der Euro 7-Vorschlag ist für Lkw besonders hart. Er vernachlässigt völlig die sich rasch beschleunigende Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge und lässt auch die Auswirkungen der künftigen CO2-Ziele für schwere Nutzfahrzeuge außer Acht.

„Um Euro 7 zu erfüllen, müssen die Lkw-Hersteller erhebliche technische und finanzielle Ressourcen von Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen zurück zum Verbrennungsmotor verlagern. Dies wird unseren Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen stark beeinträchtigen. Das ist nicht gut für das Klima, nicht gut für die Gesundheit der Menschen und nicht gut für die Branche. Die politischen Entscheidungsträger sollten sich auf Maßnahmen konzentrieren, die die Erneuerung des Fuhrparks beschleunigen, und dabei Investitionen in emissionsfreie Fahrzeuge den Vorrang geben, die einen weitaus größeren Einfluss auf die Luftqualität und die Verringerung der CO2-Emissionen haben werden“, erklärte Martin Lundstedt, CEO der Volvo Group und Vorsitzender des ACEA-Nutzfahrzeugausschusses.

Das Euro 7 Gesetzespaket wird wahrscheinlich nicht vor Mitte 2024 fertig sein, insbesondere angesichts der langen Liste zusätzlicher Prüfungen, die es umfasst. Die vorgeschlagenen Umsetzungstermine – Juli 2025 für Pkw und Transporter und Juli 2027 für schwere Nutzfahrzeuge – sind unrealistisch, wenn man bedenkt, wie viele Fahrzeugmodelle und -varianten bis dahin entwickelt, konstruiert, getestet und typgenehmigt werden müssen. Euro 7/VII könnte daher sehr komplex und kostspielig werden, warnt der ACEA.


Der Beitrag von Partikeln aus anderen Quellen als dem Auspuff, wie Bremsenabrieb und Reifenabrieb, wird die Auspuffpartikelemissionen überholen. Solche Emissionen (von allen Fahrzeugen, einschließlich Elektrofahrzeugen) sollten im Mittelpunkt sowohl von Euro 7 als auch der Reifentypgenehmigungsverordnung stehen, sobald robuste neue Prüfverfahren zur Verfügung stehen. Q_ ACEA

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