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Signale für mehr Technologieoffenheit

Veröffentlicht am 10.05.2022

Der ITRE-Ausschuss des Europäischen Parlaments sendet ein wichtiges Signal der Technologieoffenheit. Die Anpassung des Ziels ermöglicht den weiteren Einsatz aller Technologien, die für eine bessere Bewältigung des Übergangs zur Klimaneutralität erforderlich sind, einschließlich Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen.


Mehr Technologieoffenheit für die CO2-Zielsetzung

Der Automobilzulieferer-Verband CLEPA unterstützt die Forderung, eine Methodik für die Bewertung und konsistente Datenmeldung über den gesamten Lebenszyklus zu entwickeln. Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europäischen Parlaments hat bereits im April über Änderungen an den vorgeschlagenen CO2-Normen für neue Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge abgestimmt, die die Kommission im Juli letzten Jahres als Teil des Fit for 55-Pakets veröffentlicht hat.

Aktuell ist in der EU Kommission die Rede, dass ab dem Jahr 2035, keine Fahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotor zugelassen werden dürfen. CLEPA rechnet mit einem Verlusten von bis zu einer halben Million Arbeitsplätzen in der EU. Siehe hierzu: Politische Besonnenheit tritt ein.  Doch nun stimmte die Mehrheit der ITRE-Mitglieder für die Anpassung des von der Kommission vorgeschlagenen Ziels für eine 90-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen statt einer 100-prozentigen Reduktion. Im Europaparlament argumentieren auch einige Politiker, dass Verbrennungsmotoren klimaneutral funktionieren, wenn sie mit sauberen E-Fuels betrieben werden. Doch der ITRE-Vorschlag, den Beitrag erneuerbarer Kraftstoffe (E-Fuels) zur Erfüllung der Ziele anzuerkennen, wurde knapp mit zwei Stimmen Mehrheit verfehlt. E-Fuels sind künstliche Kraftstoffe. Bei der Herstellung werden große Mengen an Strom benötigt. Aufgrund der energiereichen Produktion lehnen Umweltverbände diesen Kraftstoff ab, wo auch Batterien die Aufgabe erfüllen können.

Dennoch, bietet der aktuelle ITRE-Vorschlag zur Änderung weiterhin die Chance von verbrauchsoptimierten Verbrennungsmotoren, vorausgesetzt das 90% Ziel könnte umgesetzt werden. Dann müssten die OEMs viele E-Fahrzeuge herstellen, könnten aber zumindest noch einige wenige Verbrenner verkaufen.

„Die Abstimmung im ITRE-Ausschuss ist ein wichtiges Signal für die Beibehaltung der Technologieoffenheit in der CO2-Verordnung, da ein 100%-Ziel, das ausschließlich am Auspuff gemessen wird, de facto ein Verbot des Verbrennungsmotors bedeuten würde. Die Anpassung des Ziels auf 90 % ermöglicht den weiteren Einsatz aller Technologien, die erforderlich sind, um den Übergang zur Klimaneutralität besser zu bewältigen, einschließlich Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen“, so Sigrid de Vries, Generalsekretärin von CLEPA, dem Verband der Automobilzulieferer in der EU.

CO2 Bewertung über den gesamten Lebenszyklus

Darüber hinaus unterstützt CLEPA die Aufforderung des ITRE-Ausschusses an die Europäische Kommission, bis 2023 eine Methodik für die Bewertung der CO2-Emissionen von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen über den gesamten Lebenszyklus und eine einheitliche Datenmeldung zu entwickeln. Bei der Produktion von Verbrenner-Fahrzeugen werden insgesamt weniger Rohstoffe verbraucht und auch weniger CO2 ausgestoßen .Frau de Vries fügt hinzu:

„Wir freuen uns, dass die ITRE-Mitglieder die dringende Notwendigkeit unterstreichen, eine Methodik zur genauen Messung des gesamten CO2-Fußabdrucks eines Fahrzeugs während seines Lebenszyklus vorzuschlagen. Dies ist unerlässlich, um Emissionen effektiv zu reduzieren und nicht nur entlang der Wertschöpfungskette zu verschieben. Dieser ganzheitliche Ansatz ist unabdingbar, um Klimaneutralität zu erreichen, und wir hoffen, dass die Kommission rasch handelt. Der Schritt zur Anerkennung von Emissionsminderungen in der Nutzungsphase durch erneuerbare Kraftstoffe ist jedoch überfällig. Mit dem Anrechnungssystem liegt ein ausgereifter, konkreter Vorschlag auf dem Tisch. Er überbrückt die Kluft zwischen dem hohen Anspruch, den wir brauchen, und den gewaltigen Anstrengungen, die nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen.“

Weitere Verbraucher-Anreize

Darüber hinaus hält der Ausschuss an Öko-Innovationen fest und lehnt Forderungen nach einem früheren Auslaufen der Anreize für emissionsfreie und emissionsarme Fahrzeuge (ZLEV) ab.


„Es ist wichtig, Anreize für die fortgesetzte Einführung effizienter Technologien aufrechtzuerhalten, bis eine ganzheitliche Methodik für Lebenszyklusemissionen vorliegt. ZLEVs werden weiterhin Unterstützung benötigen, daher ist die Beibehaltung der Anreize eine positive Entscheidung“, so Frau de Vries.

 

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