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Elektroauto Batterie-Schnelltest von DEKRA

Veröffentlicht am 03.05.2022

Die Expertenorganisation DEKRA ist mit einem neuen Batterie-Schnelltest für Großkunden in Deutschland schon am Markt. Das patentierte Verfahren wurde von der RWTH Aachen validiert und von verschiedenen Automobilherstellern getestet. Was die reine Testzeit betrifft, liefert sie in der Regel innerhalb von 15 Minuten einen genauen Wert über die Restkapazität („Zustand“) der Antriebsbatterie.


„Da die Batterie bei Elektrofahrzeugen einen großen Anteil des Gesamtwertes ausmacht, wird die Restkapazität bei gebrauchten Fahrzeugen zum entscheidenden Wertfaktor“, so Ulrike Hetzel, Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer von DEKRA.

Der neue DEKRA Batterie-Schnelltest ist bereits im Rahmen eines erweiterten Großkundenpiloten im Einsatz und wird in den kommenden Monaten weiter ausgerollt. Der Leistungsumfang richtet sich zunächst an Kunden aus dem Bereich Gebrauchtwagenmanagement wie Leasinggesellschaften und große Autohäuser. Einzelne Kunden, die generell ein geringes Risiko für Batteriezustandsprobleme haben, werden zu einem späteren Zeitpunkt angesprochen, insbesondere mit der Garantie des entsprechenden Herstellers. Dieser Test basiert auf der Messung der Batterieeigenschaften während einer sehr kurzen Testfahrt.

„Es genügt eine kurze Beschleunigung von rund 100 Metern, während der die Daten über die On-Board-Diagnose-Schnittstelle ausgelesen werden“, erklärt Ulrike Hetzel.

Knowhow steckt in Datenbank und Algorithmus dahinter

Das eigentliche Knowhow besteht aber darin, die gemessenen Werte einzuordnen.

„Hinter dem Verfahren stehen eine sehr aufwändig bestückte Datenbank und ein hoch komplexer Algorithmus“, so die DEKRA Vorständin. „Die Basisdaten werden im Vorfeld für jeden einzelnen Fahrzeugtyp mit Messfahrten unter unterschiedlichsten Bedingungen ermittelt; anschließend folgen eine entsprechende Strukturierung und weitere aufwändige Berechnungen, teilweise mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Den gesamten Prozess bezeichnen wir als ‚Parametrierung‘. Die im Testfall gemessenen Werte werden dann anhand dieser typspezifischen Parameter bewertet.“

Bis Ende des Jahres 100 Fahrzeugtypen auf der Liste

Die Typenliste, für die DEKRA Schnelltests zur Verfügung stellen kann, umfasst derzeit über 50 Fahrzeugmodelle. Dazu gehören beispielsweise Volumenmodelle verschiedener deutscher und europäischer Hersteller (VW, Mercedes Benz, BMW, Renault) sowie asiatischer Marken (Kia, Hyundai).

„Zurzeit decken wir rund ein Drittel des Bestandes an batterieelektrischen und Hybrid-Fahrzeugen in Deutschland ab. Wir parametrieren ständig weitere Modelle“, so Ulrike Hetzel. „Bis Ende des Jahres wollen wir die Datenbasis für weitere 50 Fahrzeugtypen geschaffen haben – dann liegen wir bei mehr als der Hälfte der deutschen Flotte.“

Die Nachfrage nach der Bestimmung des „Gesundheitszustands“ von Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen wird in den nächsten Jahren zunehmen. Mit staatlicher Förderung sind Hunderttausende neuer Fahrzeuge mit Batterie- oder Hybridantrieb auf den Markt gekommen. Sobald diese Fahrzeuge dann den Besitzer wechseln, wird der Batteriestatus zu einem sehr relevanten Faktor in der Bewertung.


„Gerade im Bereich Gebrauchtwagenmanagement, etwa bei Leasingrücknahmen, ist eine präzise und schnelle Ermittlung der Restkapazität besonders wichtig, damit der Gesamtprozess wirtschaftlich bleibt“, erklärt DEKRA CTO Hetzel. „Mit anderen Verfahren dauert das Ganze aber in der Regel mindestens Stunden, manchmal Tage – inklusive aufwändiger Lade- bzw. Entladezyklen. Der große Vorteil liegt also darin, dass wir innerhalb sehr kurzer Zeit eine qualitativ hochwertige Aussage treffen können. Ein so schnelles Verfahren bietet außer uns niemand auf dem Markt an.“

Quelle: DEKRA

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