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asanetwork wird Workshop.Net

Veröffentlicht am 21.03.2022

Der Netzwerkstandard für den Datenaustausch zwischen Werkstattausrüstungsgeräten und kaufmännischer Software asanetwork wird europäisch. Europas Werkstattausrüster, organisiert im Dachverband European Garage Equipment Association (EGEA), wollen das Netzwerk für die Datenkommunikation als Industriestandard europaweit etablieren. Dadurch ändert sich nicht nur der Name.


„Workshop-Net schließt die digitale Lücke in die Werkstatt und ist ein wichtiger Beitrag unserer Industrie zur Digitalisierung“, so sind Thierry Coton, Präsident der EGEA und seine Kollegen im EGEA-Board of Directors davon überzeugt, dass auf dem Weg zur digitalen Prozessabwicklung von Werkstattaufträgen in Europa künftig kein Weg mehr am Netzwerk-Standard Workshop-Net vorbei führe.

Darum haben sich die Experten der EGEA dazu entschlossen, dass aus dem deutschen Vernetzungsstandard asanetwork hervorgegangene Netzwerk als europäische Branchenlösung weiter zu entwickeln. Die europäischen Ambitionen stecken künftig schon im Firmenslogan: „Workshop-Net the network powered by EGEA“ lässt keinen Zweifel daran, dass sich das 1998 gegründete asanetwork zu einem gesamteuropäischen Industriestandard entwickeln soll.

„asanetwork bleibt als Name der GmbH erhalten, ansonsten haben wir die komplette interne und externe Kommunikation auf Workshop-Net umgestellt“, sagt Frank Beaujean.

Als Geschäftsführer der GmbH leitet er das Unternehmen und ist auch maßgeblich für die inhaltliche Weiterentwicklung des Standards verantwortlich.

Für PTI und Aftersales-Anwendungen

Und die und vor allem seine Arbeit in den letzten vier Jahren waren ausschlaggebend dafür, dass das ursprünglich deutsche Netzwerk von den europäischen Kollegen große Zustimmung erhielt. Initiativen, den Standard gesamteuropäisch zu etablieren, hatte es in der Vergangenheit wiederholt gegeben. Die scheiterten an konkurrierenden Netzwerkansätzen anderer Nationalverbände innerhalb der EGEA. Doch keines dieser Projekte erreichte je Marktreife.

„Überzeugt hat die Kollegen in der EGEA letztendlich, dass Workshop-Net weltweit der einzige Standard ist, der sowohl periodisch technische Fahrzeuguntersuchungen als auch Aftersales-Prozesse digital unterstützt“, so Beaujean.

Europäische Lösung

Zudem ist die Gesellschafterstruktur extrem transparent und offen ausgelegt. Die Beherrschung des Standards durch einzelne Nationalverbände oder große Unternehmensgruppen hat man ausgeschlossen.

„Gesellschafter der asanetwork GmbH und damit Anteilseigner an Workshop-Net kann jedes Unternehmen werden, das in einem der in der EGEA organisierten elf Nationalverbände Mitglied ist. Ein Mitglied kann maximal zehn Anteile der GmbH erwerben. Unabhängig von der Anzahl der Gesellschaftsanteile hat jeder Anteilseigner in der Gesellschafterversammlung nur eine Stimme“, erklärt der Geschäftsführer. Die Gesellschafterversammlung trifft Entscheidungen mit einfacher Mehrheit. „Weil es in Europa auch potenzielle Anteilseigner gibt, die von keinem nationalen Werkstattausrüstungsverband repräsentiert werden, kann die Gesellschafterversammlung auf Antrag auch die Aufnahme solcher Mitglieder beschließen“, so Beaujean.

Mit dem Gesellschaftervertrag unterstreiche man das Ziel, einen gesamteuropäischen Branchenstandard zu schaffen, den jedes in Europa ansässige Unternehmen aus der Werkstattausrüstungsbranche nutzen können soll.

Über 400.000 potenzielle Kunden in Europa

Vorteil eines europäischen Netzwerkstandards für die Datenkommunikation: Er erspart den Geräteherstellern und Softwareentwicklern erhebliche Ressourcen und Kosten, wenn nicht für jede nationale Variante individuelle Schnittstellen programmiert werden müssen.

„In der nach wir vor europaweit stark mittelständisch geprägten Werkstattausrüstungsbranche ist das ein echter Mehrwert“, so Beaujean.

Ziel der asanetwork GmbH sei, jedes in Europa zum Einsatz kommende Prüfequipment in den Standard Workshop-Net zu integrieren. Das gelte nicht nur für Neu- sondern auch für Bestandsgeräte im Markt. Theoretisch, so Beaujean, könne der Netzwerkstandard künftig in rund 400.000 Werkstätten und Prüfstellen in ganz Europa zur Anwendung kommen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Aktuell zählt Workshop-Net rund 8.000 aktive Werkstatt-Anwendungen in Österreich und Deutschland. Hinzu kommen rund 15.000 Lizenzen amtlicher Prüfingenieure.

Permanente Weiterentwicklung ist gesichert

Bei der asanetwork GmbH ist man sich darüber im Klaren, dass die Akzeptanz für das Netzwerk in den Kundengruppen, Werkstatt, Prüfdienste, Gerätehersteller und Softwareanbieter mit der Performance, Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit sowie den Anwendungsfällen im Service steigt.

„Seit 2018 haben wir die technische Performance des Standards grundlegend optimiert und beispielsweise den Support weitgehend automatisiert. Durch konsequente und regelmäßige Re-Zertifizierung aller Lizenznehmer haben wir außerdem lästige Fehlerquellen der Vergangenheit eliminiert und die Handhabung des Standards in der Praxis für alle Anwender noch einmal deutlich vereinfacht“, erklärt Frank Beaujean.

Zudem arbeite man daran, die Zahl der Anwendungen in Service und Reparatur für die automatische Datenübertragung sukzessive auszubauen. Aktuell ermöglicht Workshop-Net den automatisierten Datenaustausch zwischen Managementsoftware und Werkstattgeräten für folgende Service- und Reparaturfälle:

  • Klimaservice, Bremsprüfung, Bremsflüssigkeitsprüfung, Leistungsprüfung, Öl-Service, Schwingungsdämpferprüfung, Achsvermessung, Geräuschdiagnose, Scheinwerfereinstellung, Abgasmessung, Opazitätsmessung, Partikelzählen, Getriebespülung, Motordiagnose, Reifenwuchten und -montieren, Profiltiefenmessung, Reifenluftdruckkontrolle, Schallpegelmessung, Spurprüfung sowie die Fahrwerksprüfung. Die permanente Weiterentwicklung des Standards garantiert ein auch in 2022 bestätigter Beschluss der Gesellschafter, Gewinne ausschließlich zur Weiterentwicklung des Standards zu verwenden.

So wird in 2022 die OBFCM-Datensammlung sowie die ADAS-Kalibrierung über Workshop-Net eingebettet und zur Vereinfachung der Digitalisierung bei der Kundenannahme das Einlesen von Fahrzeug-Dokumenten und die Kamera-basierte Erfassungen von Kfz-Kennzeichen als neue Informationsdienste in den Workshop-Net-Standard integriert.
Ein aktuelles Entwicklungsprojekt ist derzeit auch die RESTful-Web-Services Programmierung, deren Einführung für September geplant ist.


„Das wird die Implementierung der Workshop-Net-Schnittstelle in Dealermanagement-Systeme deutlich vereinfachen“, ist Frank Beaujean überzeugt.

Quelle: asanetwork

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