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Nachhaltigkeit im Kfz-Ersatzteilmarkt

Veröffentlicht am 20.12.2021

Die 12. Ausgabe der CLEPA Aftermarket Conference, die zweite im Jahr 2021, die virtuell abgehalten wurde, widmete sich den Nachhaltigkeitsaspekten in der Wertschöpfungskette des Aftermarkets. Die Zuhörer, zu denen Vertreter von Automobilzulieferern, Großhändlern und Verbänden gehörten, erhielten von der EU-Kommission den neuesten Stand der für den Aftermarket relevanten Rechtsvorschriften in Bezug auf Reparatur- und Wartungsinformationen (RMI) und die Gruppenfreistellungsverordnung für Kraftfahrzeuge (GVO), die derzeit überprüft wird. CLEPA befürworte einen soliden Rechtsrahmen, der sicherstellt, dass Zulieferer beim Verkauf von Ersatzteilen an den unabhängigen Ersatzteilmarkt weder technisch noch vertraglich eingeschränkt sind, und der den Verbraucherinnen und Verbrauchern die freie Wahl lässt, wo sie ihre Fahrzeuge reparieren und warten lassen.


Mit einem Gesamtwert von 4,7 Mrd. € an verkauften wiederaufbereiteten Ersatzteilen durch die Zulieferer im Jahr 2020 trägt der Kfz-Ersatzteilmarkt bereits erheblich zu den von der Europäischen Kommission in ihrem Green Deal vorgeschlagenen Zielen für die Kreislaufwirtschaft bei. CLEPA hat zusammen mit dem Beratungsunternehmen Oakdene Hollins vor kurzem eine Studie über den Beitrag der Automobilindustrie zu den Zielen der Kreislaufwirtschaft veröffentlicht, deren Ergebnisse darauf schließen lassen, dass im Jahr 2020 mehr als 800 kt CO2 vermieden werden, eine Menge, die den jährlichen Kohlenstoffemissionen von 120.000 EU-Bürgern entspricht. Die Studie umfasste einen sektorweiten Ansatz zur Qualifizierung der CO2-Auswirkungen. Sie berechnete die vermiedenen Emissionen unter Berücksichtigung des während des Wiederaufbereitungsprozesses zurückbehaltenen Materials.

Wiederaufbereitung und Reparatur

Weitere Themen waren neue elektrifizierte Antriebsstränge, die aktuelle Verknappung von Rohstoffen und Halbleitern sowie steigende Materialkosten. In diesem Zusammenhang wird die industrielle Wiederaufbereitung und Reparatur von elektronischen Komponenten für die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen weiter an Bedeutung gewinnen. Die Vertreter der Industrie präsentierten ihre Vision eines Kreislaufwirtschaftskonzepts anhand von Best-Practice-Beispielen.

Automobilzulieferer und -händler arbeiten gemeinsam an der Umwandlung des Ersatzteilmarktes in ein nachhaltiges Reparatur- und Wartungsgeschäft. In Anlehnung an die Vision einer dekarbonisierten Automobilindustrie bis 2050, wie sie vom World Business Council of Sustainable Development (WBCSD) formuliert wurde, haben sich Zulieferer und Teilehändler verpflichtet, Kriterien für die Nachhaltigkeit auf dem Ersatzteilmarkt zu definieren und Vorschläge für ein Bewertungssystem und jährliche Leistungsüberprüfungen zu unterbreiten. Zulieferer und Händler sind davon überzeugt, dass ein nachhaltiger Ersatzteilmarkt eine Grundvoraussetzung ist, dass aber noch viel mehr getan werden muss, um künftige Talente für den Sektor zu gewinnen, wie das Beispiel des Programms Talents4IAM zeigt, das sich für die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte in diesem Sektor einsetzt.


Der Ersatzteilmarkt ist ein wesentlicher Bestandteil der Automobilindustrie und leiste einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen. Diese müssten jedoch durch einen fairen und stabilen Rechtsrahmen ergänzt werden, der den Verbrauchern eine freie Wahl bei der Nutzung und Wartung ihrer Fahrzeuge ermöglicht. Quelle: CLEPA

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