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Umfrage: Fuhrparkleiter zu E-Mobilität

Veröffentlicht am 21.11.2019

Fuhrparkleiter unzufrieden mit Informationspolitik zum Thema Elektromobilität

VW steht mit dem ID3 in den Startlöchern und Elon Musk plant sein nächstes Werk für das Model Y in Berlin. E-Mobilität ist näher gerückt als je zuvor. Viele der von Dataforce befragten Fuhrparkleiter sehen dem Umstieg jedoch eher skeptisch entgegen.


Dataforce hat in ihrer aktuellen Analyse „Powertrain 2019“ 615 Fuhrparkleiter zum Status Quo in deutschen Flotten befragt. Das Thema ist polarisierend. Im Schnitt planen die Fuhrparkleiter die Anteile an Elektrofahrzeugen oder Plug-In-Hybriden in ihrer Flotte bis Ende nächsten Jahres zu verdoppeln, auch wenn sie klare Worte finden, was sie von den Herstellern noch erwarten. So zeigt die Analyse einerseits, dass sowohl Gesamtökobilanz als auch Nachhaltigkeit von E-Fahrzeugen von den Fleetmanagern stark angezweifelt werden. Aber andererseits spielt neben den Kosten und der fehlenden flächendeckenden Ladeinfrastruktur ein weiterer Faktor eine große Rolle: mangelhafte Informationspolitik seitens der Hersteller.

Kenntnisstand ausbaubar

50 Prozent der Befragten fühlen sich „weniger gut“ bis „gar nicht gut“ durch die Automobilindustrie oder die Autohäuser zu elektrischer Mobilität informiert. Lediglich knapp ein Viertel sieht sich „außerordentlich gut“ bis „gut“ mit Fakten versorgt.

So sollte mit Aufklärungsarbeit und gezielten Kampagnen, nicht nur auf den Webseiten der Hersteller, auf den sinnvollen Einsatz der unterschiedlichen Antriebstechnologien hingewiesen werden. Denn als Dienstwagen – so sind sich die Fuhrparkleiter nach ihrem Wissensstand jedenfalls einig – sind Benziner und Dieselfahrzeuge nach wie vor die bessere Wahl. Erfreulich ist, dass die Mehrheit (55 %) aller Flottenbetreiber selbst schon einmal E-Fahrzeug gefahren sind und somit erste Erfahrungen sammeln konnten. Im letzten Jahr waren es noch 48 %.

Die Ladeinfrastruktur jedoch bereitet den Fuhrparkleitern und nicht zuletzt den Dienstwagenfahrern nach wie vor Sorgen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass 13% der Fuhrparkleiter auf die Schätzfrage nach der aktuellen Anzahl öffentlich zugänglicher E-Tankstellen vermuten, dass es maximal 1.000 gibt (Bundesnetzagentur Stand 10/2019: 10.500 gemeldete Ladeeinrichtungen). Diese würden sich dann auch mit 10.000 – 20.000 Ladesäulen zufriedengeben, um es als ausreichend für die Elektrifizierung der Flotte einzustufen. Im Schnitt werden 8.000 Ladesäulen in Deutschland aktuell geschätzt und 43.500 gefordert, um E-Fahrzeugfahrern die Besorgnis zu nehmen, mal nicht in unmittelbarer Nähe laden zu können.


Interessant ist, dass mehr als 60 % der Befragten bereits über Lademöglichkeiten im Unternehmen verfügen oder die Planung bereits in Angriff genommen haben. Knapp 40 % hingegen haben keine Stromtankstelle und planen auch keine, wobei die Begründungen breit gefächert sind: von absoluter Ablehnung von E-Mobilität, einem Warten auf Wasserstoff bis hin zu den eingeschränkten baulichen Möglichkeiten vor Ort und desinteressierten Vermietern.

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