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Automobilbranche: neue Kooperationen

Veröffentlicht am 29.06.2017

Fokus auf Software-gesteuerten Fahrzeugen ermöglicht branchenübergreifende Kooperationen

EMs greifen nach Wachstumsmöglichkeiten durch LTE, um in Nordamerika, Europa und China zu expandieren, ermittelte Frost & Sullivans Mobility Team

Innovationen im Markt für vernetzte Autos haben sich bisher auf den Bereich der Monetarisierung der Daten konzentriert. Start-ups arbeiten an der Entwicklung neuer Apps, Hardware bzw. Schnittstellen (Smartphone-Gerätepaarung) oder bieten Dienste an, mit denen sich Prognosen machen lassen. Nachdem sie das Potenzial der Datenexplosion erkannt haben, versuchen die Automobilzulieferer, automobilbezogene Daten zu sammeln und zu verkaufen und nutzen dafür ihre Software- und Hardware-Plattformen. Während sich mit Over-the-Air (OTA), Mensch-Maschine-Schnittstellen (MMS) und vernetzten Dienste direkte Umsatzströme realisieren lassen, werden Big Data Analytics für Kosteneinsparungen und eine beschleunigte Kapitalrendite für Automobil-Erstausrüster (original equipment manufacturers, OEMs) sorgen.


„Ein bemerkenswertes Beispiel für eine Zusammenarbeit über verschiedene Branchen hinweg ist die Integration virtueller Assistenten, wie etwa Amazon Alexa, ins Fahrzeug. Über diesen Weg eröffnen sich nicht-automobilen Marktteilnehmern Investitionsmöglichkeiten in vernetzte Haushalte und Autos,” sagte Frost & Sullivan Mobility Analyst Siddhanth Kumaramanickavel. „Unternehmen, wie Maluuba, iNAGO, Promptu, Sensory and Baidu arbeiten am Angebot von Spracherkennungsassistenten für natürliche Sprache, durch künstliche Intelligenz (KI) aktivierte Sprachassistenten sowie Stimmbiometrie für Automobilhersteller.”

Die aktuelle Studie Global Connected Car Market Outlook, 2017 ist Teil der Frost & Sullivan Growth Partnership Subskription Automotive & Transportation und prognostiziert, dass die weltweite Anzahl von Einheiten vernetzter Fahrzeuge von ca. 25 Millionen auf nahezu 70 Millionen in 2022 anwachsen wird.

Die Akzeptanz der 4G-Long-Term Evolution-Technologie (LTE) hat die Annahme von vernetzten Fahrzeugen erhöht und die Kundenbasis für Telematikdienste erweitert. Doch die Kundenbindungsrate im Anschluss an kostenlose Probeangebote ist noch immer gering. Um mehr Käufer zu gewinnen experimentieren die Autohersteller mit neuen Dienstleistungsmodellen, wie etwa Product-as-a-Service. Provisionsbasierte Geschäfte und die Transaktion von volumenbasierten Modellen werden die Umsatzströme ausmachen, während sich Unternehmen auf dieses Modell zubewegen.

Bisher gehören intelligente Mobilität, Cybersicherheit und software-gesteuerte Fahrzeuge zu den wichtigsten Interessensgebieten in Europa, Nordamerika und China:


  • Nordamerika: Die Region ist führend, was die LTE-Marktdurchdringung anbetrifft. Volkswagen wird voraussichtlich bis 2020 5G-basierte Dienste kommerzialisieren, Toyota und Ford arbeiten dagegen zusammen an einem Open-Source Infotainment-Framework und haben ein Konsortium mit anderen Herstellern ins Leben gerufen. Hersteller investieren zudem White Hat Hacker, um auf Sicherheitsrisiken schnell reagieren zu können, denn die Sicherheit hat weitaus höhere Priorität als Komfort oder Bequemlichkeit. Intelligente Mobilität und autonome Fahrzeuge gehören weiterhin zu den zentralen Schwerpunktgebieten der OEMs.
  • Europa: Die Marktdurchdringung für Telematik nimmt in dieser Region noch immer zu. Massenmarkt-OEMs sind in der Lage, grundlegende e-Call-Dienste anzubieten, während Premium-OEMs vernetzte Navigation in Servicepakete rund um vernetzte Dienste packen.
  • China konzentriert sich auf Datenanalyse, die Entwicklung von Internet-Fahrzeug-Plattformen und intelligenten Transport in städtischen Gebieten. Die Zusammenarbeit von Baidu mit BMW und NVIDIA im Bereich KI sowie mit Harman wird großen Einfluss auf den Markt für vernetzte Fahrzeuge haben. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Aussichten wird sich China voraussichtlich zum größten Markt für vernetzte Fahrzeuge entwickeln.
  • Japan und Korea: Trotz technologischer Fortschritte liegen beide Länder im Bereich der vernetzten Fahrzeuge zurück.
  • Während Nordamerika und Europa ihre Kapitalrendite von vernetzten, automatisierten und mobilitätsbezogenen Diensten generieren, konzentrieren sich OEMs auf die Einführung desgleichen in aufkommenden Regionen,” schließt Kumaramanickavel.

Quelle: Frost & Sullivan

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