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IAA 2016 – Diesel-Oxidationskatalysator

Veröffentlicht am 26.08.2016

66. Nutzfahrzeug IAA 2016 Diesel-Oxidationskatalysator

  • Motornahe Platzierung des Diesel-Oxidationskatalysators macht Abgasnachbehandlung effizienter und wirtschaftlicher
  • Verlagerung der Abgasnachbehandlung schafft so rund 30% mehr Platz und Potenzial zur Tankvergrößerung
  • Neuer Katalysatorträger erlaubt optimale Bauraumausnutzung bei weniger Gewicht

Regensburg, Lohmar,  August 2016


„Bisher scheiterte eine motornahe Platzierung des DOC im schweren Nutzfahrzeug an den Bauraumverhältnissen“, sagt Dr. Markus Distelhoff, Leiter der Business Unit Fuel & Exhaust Management in der Continental Division Powertrain. „Unsere Lösung mit einem besonders leichten und effizienten Katalysatorträger erlaubt es jetzt, kurz bauende, quadratische Geometrien zu verwirklichen, die motornah Platz finden. Damit eröffnen sich zahlreiche Vorteile.“

Durch den reduzierten Materialeinsatz im motornahen DOC bei mindestens gleich hoher Gesamteffizienz des Systems ist die neue motornahe Katalysatorlösung wirtschaftlicher als bisherige rahmenfeste Abgasnachbehandlungslösungen zwischen den Achsen. Der sinkende Volumenbedarf an dieser Stelle kann wieder dem Tankvolumen zugutekommen.

Diesel-Oxidationskatalysators an den vorhandenen Platz anpassen

Der Antrieb schwerer Nutzfahrzeuge ist auf hohe Effizienz bei hohen Lasten ausgelegt. In anderen Betriebssituationen geben die Motoren dagegen kaum Wärme ab. Was für die Effizienz gut ist, bedeutet für die Abgasnachbehandlung eine Herausforderung: Wenn das Abgas bereits am Motor ein geringes Temperaturniveau hat, dann wirkt sich eine lange Rohrstrecke zwischen Motor und rahmenfester Abgasnachbehandlung zwischen den Rädern umso stärker nachteilig aus, weil das Abgas weiter abkühlt. Vor allem im innerstädtischen Verkehr kann es schwierig sein, eine ausreichende Umwandlungstemperatur sicherzustellen. Durch motornahe Platzierung des DOC ändert sich das: Hier sind die Wärmeverluste durch den Strömungsweg zu vernachlässigen. Weil mit der Arbeitstemperatur der Wirkungsgrad des DOC steigt, kann sein Volumen kleiner sein. So hat Continental bei einer motornahen Testanwendung den DOC von 11,3 l um 30% auf 7,8 l reduziert.

Katalysatorträger im CS-Design®: Der Katalysator kann seine Wirkung am besten entfalten, wenn die Abgasschadstoffe mit der katalytischen Beschichtung des Katalysatorträgers ständig in Kontakt kommen und die optimale Reaktionstemperatur erreicht ist. Continental hat Metallfolien entwickelt, die eine strukturierte Turbulenz erzeugen und somit leistungsfähiger als vergleichbare konventionelle Katalysatoren sind.

Continental setzt in der motornahen DOC-Lösung den neuen CS Katalysatorträger ein. Bei diesem gewellten Folienmaterial verläuft die Wellstruktur in einem leichten Schrägwinkel (daher Crossversal Structure, „CS“). Durch Kombination abwechselnd links und rechts schräg laufender Wellen kommt die DOC-Struktur erstmals ohne Zwischenfolie aus. Damit sinken der Materialeinsatz und das Gewicht um 20%. Gleichzeitig steigt die Effizienz der NOx-Umwandlung, weil der Schrägverlauf der Wellen Turbulenzen erzeugt. Sie bringen die Stickoxide im Abgas besser in Kontakt zur katalytisch beschichteten Oberfläche des Substrates.

Positive Folgeeffekte der motornahen Anordnung

Gelingt es, den DOC motornah zu platzieren, ergeben sich zusätzliche Vorteile, so Rolf Brück, Leiter der Produktlinie Katalysatoren bei Fuel & Exhaust Management: „Beispielsweise ermöglicht das höhere Temperaturniveau eine frühere Freigabe für die dem DOC nachgeschaltete Eindüsung der Urea-Lösung. Damit beginnt die NOx-Umwandlung früher.“ Das höhere Temperaturniveau in Verbindung mit den strukturierten metallischen Folien, auf welche die Urea-Lösung aufgesprüht wird, bewirkt eine 100-prozentige Verdampfung der Harnstoff-Lösung. Das verhindert eine Ablagerungsbildung stromabwärts. Diese Ablagerungen verengen Querschnitte, verschlechtern die Regelungsgüte der Abgasnachbehandlung und zerstören gasführende Komponenten wie Flexelemente.

Durch die langfristig vermutlich vollständige Verlagerung der Abgasnachbehandlung zum Motor hin sinkt der rahmenfeste Volumenbedarf, so dass dort wieder mehr Raum für ein höheres Tankvolumen entsteht. „Voraussetzung ist aber die motornahe Platzierung der Abgasnachbehandlung. Wenn man nicht vorne anfängt, hat man hinten nicht die Vorteile“, so Brück weiter.


Quelle: continental

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